Assomada - Poilon - Kirche von Santa Catarina - W401

Höhenprofil

Überblick

Annäherung an einen Riesen

Höhen/Dauer: Aufstieg: +266m / Abstieg: -247m /
Länge: 4,4 km / Dauer: 1h 20 min

Charakter/Qualität des Weges: Leichte Rundwanderung über z.T. steinige Pfade und Wege, Pflasterstraße, Orientierung einfach

Kurzbeschreibung:

Aussteigen - Fotografieren - Weiterfahren? Wer sich diesem Baumriesen zu Fuß nähert, ihn im Kontext von Landschaft und Lebensart der Einheimischen entdeckt und begreift, wird mehr nach Hause nehmen, als nur ein Foto.

Details/Beschreibung

Den Poilon haben wir erstmals in Dezember 1999 besucht. Aus unserem damaligen Bericht

Wir haben die Wanderung zum Poilon mit dem Besuch des Mittwochmarkts in Assomada verbunden. Das Markttreiben und der Trubel verleihen dem sonst trägen Städtchen im Innern Santiagos an Markttagen (Mittwoch und Samstag) ein besonderes Flair. Ich war ja schon vom Sucupira beeindruckt, aber das Leben hier stellt alles in den Schatten. Der Andrang von Käufern und Verkäufern ist enorm. Mehr als Worte sollen hier die Bilder für sich sprechen.
Nach dem Einkauf (natürlich Ziegenkäse, Brot, Tomaten und Bananen) sind wir zum Poilon aufgebrochen.

Schon von Weitem ist er sichtbar, der riesige Baum, der da fest verwurzelt im Tal steht. Vorbei am Waschplatz, dem Kommunikationszentrum überhaupt gelangen wir zum Poilon. Ruhe, Kraft und Würde strahlt er aus. Seine Äste sind breit ausgestreckt nach allen Seiten mit unendlich vielen grünen Blättern. Mächtige Wurzeln halten ihn tief verankert in der Erde, er steht ganz fest, unbeugsam. Seine Rinde ist warm, rissig, braun, seine Blätter rascheln im Wind, fast ist es so, als ob sie mit dem Wind singen. Die Krone des Baumes ist wie ein riesiges Gewölbe über uns, ein wenig blau schimmert durch die Äste, Eisvögel machen mit lautem Geschrei auf sich aufmerksam. Bunt schillernd schwingen sie sich durch die Äste. Fast wirkt er wie ein riesiger Zauberbaum, voller Wünsche, Gedanken und Erinnerungen an vergangene Zeiten. Was er wohl alles erlebt hat in den Jahren der Kolonialherrschaft. Haben sich entflohene Sklaven von ihm Mut und Kraft geholt? Spendet er Trost und Hoffnung auf ein besseres Leben? Gibt er Vertrauen, dass es immer weiter geht und immer wieder trotz Trockenheit zum Leben reicht? Wer weiß, die Antwort kann vielleicht auch nur der verstehen, der hier heimisch ist.

Für die Schulkindern, die uns bald umringen, war allerdings interessanter rauszufinden, ob wir nicht doch vielleicht in irgendwelchen Untiefen des Rucksackes Bonbons versteckt hätten. Als klar war, dass da nichts zu holen ist, bleiben sie noch kurze Zeit, Namen und Alter werden ausgetauscht, eine kleine Unterhaltung über die Schule geführt und dann sind wir wieder allein mit dem Baum.

Hinweise

Sicherheitshinweise

Es empfiehlt sich, die Tour nur mit einem ortskundigen Wanderführer zu machen, da der Verlauf des Weges nicht immer eindeutig ist. Auch sind die Einstiegs- und Endpunkte oft nicht leicht zu finden. Bitte erkundigen Sie sich unbedingt vor Antritt Ihrer Wanderung in Ihrer Unterkunft nach der aktuellen Sicherheitslage auf Ihrer ausgewählten Tour.

Grundsätzlich empfehlen wir für alle Wanderungen einen Guide. Er garantiert nicht nur Ihre Sicherheit sondern kann Ihnen darüber hinaus die endemischen Pflanzen zeigen, und stellt den respektvollen Umgang mit der Bevölkerung sicher. Er spricht englisch / französisch und Sie können durch ihn mit den Menschen denen Sie unterwegs begegnen kommunizieren. Er organisiert An/Abfahrten und zeigt Ihnen die Wege, damit Sie sich nicht in den Feldern verlaufen.
Durch seine Arbeit und Ihre Bezahlung unterstützen Sie den Lebensunterhalt dieser Familie.

Kontakt vor Ort

Weitere Informationen zur Wanderung sowie Kontakte zu den Wanderführern sind über die Vereinigung englischsprachiger Wanderführer (associação Lets go Hiking) zu erhalten.

Ausrüstung

Gutes Schuhwerk, Sonnenschutz und ausreichend zu Trinken wird empfohlen.